Wie hat Jesus das alles geschafft?

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Übernatürlich dienen

Der Dienst von Jesus hat die Welt verändert. Kranke wurden  geheilt, Arme hörten das Wort Gottes, ein Gesellschaftssystem wurde auf den Kopf gestellt und noch jetzt – fast 2000 Jahre später – kann man sagen, dass nichts diese Welt so geprägt hat wie die dreieinhalb Jahre, die Jesus gewirkt hat. Doch woher hatte Er die Kraft? Ja, Er war ganz Gott, doch Er war auch ganz Mensch. Wie schaffte der Mensch Jesus diese gewaltige Aufgabe? Wenn ich in den Evangelien über Jesus lese, finde ich zwei große Antworten:

1. Die Kraft des Heiligen Geistes

Bei Seiner Taufe wurde Jesus „voll Heiligen Geistes“. Das steigerte sich noch, als Er in die Wüste geführt und dort vom Teufel versucht wurde. Zurück kam Er in der „Kraft des Geistes“ (vgl. Lukas 4,1 und 14). In Seiner „Antrittspredigt“ aus Jesaja 61 fasst Jesus Seinen Auftrag zusammen: „Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, Armen gute Botschaft zu verkündigen; er hat mich gesandt, Gefangenen Freiheit auszurufen und Blinden, dass sie wieder sehen, Zerschlagene in Freiheit hinzusenden, auszurufen ein angenehmes Jahr des Herrn“ (Lukas 4,18-19). Diese Kraft und Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist verspricht Jesus auch seinen Nachfolgern (Johannes 14,16-17; vgl. Römer 8,9.14-16; 1 Korinther 3,16; 2 Korinther 13,13). Das ist eine Mini-Einführung, wenn du mehr wissen möchtest, frag nach und/oder lies das Neue Testament von der ersten bis zur letzten Seite ;-).

2. Die Anerkennung des Vaters

Mehrere Male hört Jesus die bestätigenden Worte Seines himmlischen Papas: „Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden (Lukas 3,22).“ Schon bevor Er Seinen Dienst beginnt, bei Seiner Taufe, hat Er die volle Anerkennung Gottes und auch später, als Jesus vor den Augen einiger Jünger verherrlicht wird, bestätigt Gott die Beziehung (vgl. Markus 9,7). Da steckt auch drin: „Ob du tust, was ich dir aufgetragen habe oder nicht, ich bin völlig zufrieden mit dir, ich liebe dich grenzenlos!“ Diese Episode hat man auch das Zentrale Ereignis im Leben von Jesus genannt, Seine Kraftquelle, die unumstößliche Gewissheit der Vaterliebe.

Oft wird berichtet, dass Jesus sich in die Einsamkeit zurückzog, um Zeit mit Seinem Vater zu verbringen (z.B. Matthäus 14,23; Lukas 5,16; 6,12). Ich denke, dass Er auch dort diese bestätigenden Worte gehört hat, nicht nur in der Öffentlichkeit, wo sie wohl gleichermaßen Ihm galten wie den Umstehenden (vgl. Johannes 11,42).

Was war also der Motor für Jesu Dienst? Kraft und Anerkennung, der Heilige Geist und der Vater. Wenn Jesus so darauf angewiesen war, brauchen wir das auch. Also strecken wir uns aus nach der ganzen Fülle des Geistes, den wir als Unterpfand der Errettung von Gott bekommen haben.  …

Und wir strecken uns aus nach der Liebe des Vaters und Seinen anerkennenden Worten, die uns genauso gelten wie Jesus (Römer 8,14-17). Doch wie machen wir das? Vor allem müssen wir lernen, Seine Stimme zu hören. Immer wieder brauchen wir die Worte des Vaters: „Du bist mein geliebter Sohn, meine geliebte Tochter, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.“ Denn das ist es, was Er uns zuspricht. Da ist keine Verdammnis für die in Christus Jesus (Römer 8,1). Wir sind Kinder und Erben Gottes, rein und erlöst durch das Blut Jesu.

Aber wie höre ich denn nun Gottes Stimme?

Gottes Stimme hören

Ich möchte euch vier Schritte vorstellen, die mir geholfen haben, mich von einem „tauben Schaf“ in ein hörendes zu verwandeln, bzw. mein geistliches Empfangsgerät, meinen Fernseher, auf Gottes Frequenz einzustellen:

  1. Um fernzusehen brauche ich zuerst eine ruhige Umgebung. Also ziehe ich den Stecker vom Telefon, bringe die Kinder bei den Nachbarn unter, schreibe die Einkaufsliste in meinem Kopf, alles, woran ich denken muss und was sich in meinem Kopf herumdreht, auf einen Zettel, bringe alle anklagenden Gedanken zum Kreuz und bitte Jesus, mich mit Frieden zu füllen, mich ruhig zu machen und in Seinem Blut ganz reinzuwaschen. Vielen hilft es, wenn sie ruhige Anbetungsmusik hören, gerne auch instrumental. Du bist jetzt ganz ruhig? Ab zum nächsten Schritt!
  2. Jetzt müssen wir die Antenne einstellen, die Satellitenschüssel richtig ausrichten, bis wir Bild und Ton gut empfangen können. Wo spricht denn Gott zu uns? „Herr, öffne Du mir die Augen, Herr, öffne Du mir …“ – Richtig, in unserem Herzen (Hesekiel 40,4). Also richten wir Augen und Ohren unseres Herzens auf Jesus, den Anfänger und Vollender unseres Glaubens (Hebräer 12,2). Dafür hat uns Gott Fantasie gegeben. Es hilft mir, wenn ich mir eine Geschichte aus der Bibel vorstelle, z.B. Johannes 4, wo Jesus mit der Frau am Brunnen redet. Ich stelle mir vor, ich sei diese Frau und würde jetzt mit Jesus reden. Warum mache ich das? Weil wir Jesus noch nicht von Angesicht zu Angesicht sehen und ich eine Hilfe brauche, um mich auf Jesus zu konzentrieren und nicht auf tausend andere Dinge. Wem das suspekt vorkommt, jedes Kind stellt sich Geschichten vor und wir sollen ja werden wie die Kinder …
  3. Jetzt brauchen wir aber noch das Feintuning und wer kann das besser als der Meister? „Jesus, jetzt sprich Du zu mir, ich will zuhören (und zuschauen).“ Es hilft, Gott eine konkrete Frage zu stellen, z.B. „Gott, was denkst Du über mich?“ Und nun (wie beim Fernsehen) müssen wir natürlich auch zuschauen und zuhören, also diesen spontanen Fluss des Geistes zulassen und nicht stoppen.
  4. Stopp mal !? Aber wenn das am Ende gar nicht Gott ist … Deswegen können wir die „Sendung“ aufnehmen. Schreibe auf, was Du meinst von Gott zu hören und prüfe es später. Wenn du eine Fernsehsendung nach 5 Sekunden ausmachst, weil du an der Echtheit der Übertragung zweifelst, wirst du nicht viel sehen. Vertraue auf Gott, der wirklich redet, schreibe es auf und nimm dir danach (!) die Zeit, es alleine oder mit vertrauenswürdigen Freunden gegenzulesen, es anhand der Bibel zu prüfen (Gott widerspricht sich nicht) und umzusetzen.

Noch ein paar Tipps:

  • Wenn ich im Fernsehen einen Bericht über die Bundeskanzlerwahl sehe, aber nicht weiß, was ein Kanzler ist, werde ich nichts verstehen! Eine Grundbildung ist unverzichtbar. Lies die Bibel, mindestens das Neue Testament solltest du kennen.
  • Prophetie (letztendlich ist Gottes Stimme hören genau das) soll geprüft (1 Korinther 14,29; 1 Thessalonicher 5,21) werden. Handle also nicht nach einer einzigen Offenbarung, sondern bitte Gott um Bestätigung (durch die Bibel, durch Freunde, die Gott kennen, …): „durch zweier oder dreier Zeugen Mund wird jede Sache festgestellt werden“ (2 Korinther 13,1b).
  • Gottes Stimme in Deinem Herzen ist IMMER aufbauend, ermahnend oder tröstend (1 Korinther 14,3), NIEMALS verdammend. Der Teufel kommt nur, um zu stehlen und zu schlachten und zu verderben (vgl. Johannes 10,10). Bitte Gott um die Gabe der Unterscheidung der Geister (1 Joh 4,41; 1 Korinther 12,10).
  • Lasse dich ermutigen, genieße die liebevolle Stimme des Vaters und ermutige andere (andere aufbauen, ermahnen und trösten ist Prophetie, darüber später mehr).

Das war’s erst einmal für heute. Ich freue mich über Kommentare.

Hier noch ein paar entsprechende Buch-Tipps (zum Kaufen einfach auf das Bild klicken):

Matthias Hoffmann: Gottes Vaterherz entdecken

Brad Jersak: Kannst du mich hören

Brad Jersak: Kinder, könnt ihr mich hören?

Liebe Grüße

Christian

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